30.11.2018

#gottis2018 | Mein Brautkleid


Meine Schwester und ich

Sind wir uns doch ehrlich, jeder will wissen wie die Braut aussieht. Schon als kleines Kind, bin ich mit meiner Familie durch die Straßen geschlendert und wenn wir mal zufällig bei einer Hochzeitsgesellschaft vorbei kamen, mussten wir stehen bleiben und „Braut schauen“... Ja so nennen wir das: Einfach neugierig stehen bleiben und gucken wie die Braut wohl aussieht. Man stellt sie sich im Gedanken schon vor: Mit einem weit ausgestelltes Kleid und Schleppe, mit einem engen sexy Kleid oder sogar mit einem Hut? Ja, alles Mögliche geistert da in einem Kopf herum, beim Gedanken an die Braut.

Nun ist es also so, dass die Braut sofort mal alle Blicke auf sich zieht. Dementsprechend aufgeregt war ich beim Gedanken an mich selber und wie ich denn wohl mal schlussendlich aussehen werde *schwitz

Ich habe mir oft vorgestellt, meinen Lieblingsmenschen zu heiraten, aber im Nachhinein betrachtet, haben ich mir viel zu wenige Gedanken darüber gemacht, wie ich an diesem Tag eigentlich aussehen will.

Witzigerweise, ist es ja alleine mit der Kleiderauswahl noch nicht zu Ende. Man muss sich auch Gedanken über folgende Punkte machen:
  • Schleier
  • Schuhe
  • Jacke/Überwurf
  • Schmuck
  • Make-Up
  • Nägel
  • Haare
  • Unterwäsche
  • Strumpfband
  • Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues
Blöd nur, wenn man so wie ich, erst einen Monat vor der Hochzeit merkt, dass man sich über den eventuell zwickenden Bauch des Onkels mehr Gedanken gemacht hat, als über einen selber. Bei mir ist das ja Gang und Gebe, dass ich erst mal auf die anderen schaue und erst dann auf mich, aber in Sachen Hochzeit ist das dann plötzlich wirklich scheiße :-D

Also, rechtzeitig Gedanken über das eigene Aussehen machen und von Kopf bis Fuß alles gut überlegen und bedenken.




Eigentlich kann ich garnicht sagen worüber ich mir, an meinem Aussehen, schlussendlich am meisten den Kopf zerbrochen habe, weil ich einfach bei jeder Entscheidung ewig lange überlegt habe. Ich konnte mich nur ganz schwer für eine Sache entscheiden. Total hinderlich und langwierig ist das, aber JETZT kann ich Euch folgende Tipps geben:

Schleier:
Meinen Schleier habe ich nur in der Kirche und bei der Agape getragen, darum wollte ich im Geschäft nicht 130 Euro für zwei Stunden tragen ausgeben. Nach kurzer Recherche bin ich natürlich im Internet auf gebrauchte Schleier gestoßen, die noch wie neu ausgesehen haben und wirklich nur einen Bruchteil vom Originalpreis gekostet haben. Entschieden habe ich mich für einen bodenlangen Schleier aus Tüll, mit Harrkamm, den mir meine Brautjungfern, nach dem Standesamt, in die Hochsteckfrisur gesteckt haben.

Schuhe:
Hauptsache bequem. Meinetwegen zieht zum Foto machen wunderschöne Schuhe an aber wenn ihr den ganzen Tag in den selben Schuhen überleben wollt: Entscheidet Euch für die bequeme, eventuell nicht so schicke Variante - Ihr werdet so viel glücklicher sein!
Anfangs habe ich auch immer "farbigen" Schuhe gesucht. Also weder Ivory noch fast Ivory... einfach mal was anderes das sonst niemand hat, bzw. Schuhe, die man nach der Hochzeit auch noch tragen kann. Tja, die erfahrenen Schuhverkäufer in sämtlichen Läden haben mir davon abgeraten, denn das Kleid sollte im Mittelpunkt stehen, und nicht die Schuhe die eventuell mal hervorblicken.

Haare:
Tja, das ist auch Geschmacksache, wie alles eigentlich... Ich habe mich nach langem Hin und Her schlussendlich für die hochgesteckten Haare entschieden, weil mir immer ganz schnell heiß wird und wenn man dann so viel umarmt und geknutscht wird, sind hochgesteckt Haare einfach viel vorteilhafter (meine Meinung). Bei mir kommt noch dazu, dass meine Haare zwar wunderschön lange sind, aber nicht ganz so gesund, was heißt, dass ich dann mit der Zeit sicher verfilzte abstehende Haare gehabt hätte. Gehalten hat meine Hochsteckfrisur auch wunderbar und der beste Ehemann der Welt hat dann vorm Schlafen gehen alle tausend Schiebespangen aus meinem Haar entfernt - Das muss Liebe sein ;-) <3

Den Haarkranz habe ich mir eigentlich schlicht und ganz fein vorgestellt und habe das auch so an die Floristin weitergegeben... Am Samstag in der Früh lag dann plötzlich dieses mächtige Teil auf meinem Schoß. Anfangs hätte ich heulen können, weil ich einfach keinen mega Kranz tragen wollte, aber so ganz ohne hat's mir auch nicht gefallen und ich muss ehrlich sagen, mit der Zeit fand ich ihn immer besser und schlussendlich auch wunderschön ;-)

Make Up:
Mir war wichtig: Dezent und natürlich, aber schon etwas mehr als sonst, damit es zur Gesamterscheinung passt. Ich war und bin so glücklich, denn obwohl ich gefühlt den ganzen Tag geheult habe (vor Freude versteht sich) hat mein Make Up bis in die Nacht perfekt gehalten. 





Genau, und nun zur eigentlichen Überschrift von diesem Beitrag: Das Hochzeitskleid

Wie oben schon erwähnt habe ich nicht nur für die Auswahl der Frisur eine halbe Ewigkeit gebraucht, sondern auch für die Entscheidung, welches Kleid es werden soll.

Tatsächlich habe ich mich in Sachen Hochzeitskleid vorher wirklich gut informiert und wunderschöne Inspiration aus dem Internet rausgesucht, ausgedruckt und den Verkäuferinnen im Geschäft vorgelegt... Nicht so toll ist dann, wenn man in dem wunderschönen Elfen-Hippie-Kleid dann aussieht, als ob man den Vorhang von Oma übergeworfen hätte. Also: Rechnet mit schlimmen Rückschlägen ;-)

Ich war in insgesamt vier oder fünf Brautläden und habe ungefähr hundert Kleider anprobiert. JA – hundert!
Ok, davor muss ich noch sagen, dass ich ein Mensch bin, der nicht gleich mit dem erstbesten leben kann. Ich muss immer ein anderes Angebot abchecken, bis ich mir wirklich sicher sein kann, dass DAS genau meines ist. So also auch bei meinem Hochzeitskleid, denn mein Hochzeitskleid, habe ich eigentlich schon im ersten Laden finalisiert. Ich war nur so entsetzt, dass es nicht dieser Elfen-Hippie-Stil geworden ist, den ich mir doch so sehr gewünscht habe, dass ich gesagt habe, ich muss unbedingt noch in weitere Brautmodeläden schauen.... eveeeentuell haben die ja so einen Stil der genau auf mich zugeschnitten ist... PUH

Im Nachhinein ist man immer schlauer!




Jetzt weiß ich, dass ich im Endeffekt nur nach dem einen Kleid, dass ich im ersten Geschäft gefunden habe und dass es ja auch schlussendlich geworden ist, gesucht habe. Dieses hat es aber in keinem weiteren Laden gegeben und somit rief ich drei Monate später wieder im ersten Laden an und fragte verzweifelt nach dem ersten Kleid.. und siehe da, es hing dort noch rum und wartete auf mich. Am folgenden Tag bin ich hin gedüst, habe es nochmal anprobiert, habe festgestellt, dass das wirklich MEIN Kleid ist und habe es einfach gekauft.

In diesen drei Monaten, der intensiven Hochzeitskleid-Sucherei, wurden nicht nur meine Nerven strapaziert, sondern auch die von meiner Mama, meiner Schwester und meiner Freundin... I AM SO SORRY ;-)

Naja, nach dem dritten Geschäft, meinte ich sowieso zu ihnen, dass ich ihnen dass nicht mehr antun will und dass sie nächstes Mal wirklich nicht mitfahren müssen, aber hey, ich hab die besten drei Mädels für diese Aktion ausgesucht. Die waren nicht nur gute Ratschlaggeber sondern auch hart im nehmen. Denn wenn man im letzten Geschäft, nach der Schilderung der aktuellen Hochzeitskleid Situation, von der Verkäuferin am Anfang nur zu hören bekommt: Oh, dann wirst du hier heute sicher auch nicht dein Kleid finden... *augenroll... dann ist das alles einfach nicht so easy peasy wie man das aus diversen Fernsehsendungen kennt. ;-)

Ich habe jeden Kleiderstiel angehabt. Auch weil ich das unbedingt mal wollte, wann zieht man schon ein Meerjungfrauen Kleid an? Darum wollte ich jeden Stil probieren, um auch gleich wieder Stile auszuschließen.




Zum Schluss, im letzten Geschäft, hatte ich ein Kleid an, dass mal wieder alle meine Begleiterinnen wunderschön fanden. Ich sah mich in dem großen Spiegel an, ging in mich und sagte nichts. Dann kam meine Freundin zu mir, stellte sich neben mich, schaute mich über den Spiegel an und sagte: „Und, was ist es dieses Mal? Das Kleid sieht so schön aus an dir, es hat alles was du dir eigentlich wünscht und jetzt stehst du da und lächelst nicht mal.“ Ich dachte nach, schaute sie an und sagte nur: „Es juckt!“ :-D

Seit dem ist der Sager „Es juckt“ unser Insider und ich werde natürlich laufend damit von ihnen aufgezogen, aber hey, genau so war es :-D

Mein Fazit in Sachen Brautkleidkauf:
  • Hört auf Euer Herz
  • Lasst Euch von niemandem einreden, dass ihr wunderschön in einem Kleid ausseht, das ihr gleich in der Kabine wieder ablegen wolltet
  • Vertraut auf Euren Geschmack. Ihr wisst am besten was ihr selber schön findet.
  • Werft Bilder von schönen Kleidern aus dem Internet über Bord, wenn ihr darin einfach kacke ausseht, AUCH wenn es Eurer innerlichster Wunsch ist so eines zu tragen.
  • Die Verkäuferinnen haben oft jahrelange Erfahrung mit den Käuferinnen und natürlich den Kleidern. Ihnen könnt Ihr grundsätzlich auch vertrauen. Fragt nach Vor- und Nachteilen eines Schnittes. Fragt welcher Stil zu Euch passt. Sagt ihr was Ihr an Eurem Körper besonders liebt und was Ihr gerne kaschieren möchtet. Sagt gleich am Anfang, welche Art von Kleid oder Raffung am Kleid Ihr auf keinen Fall tragen wollt. 
  • Schlaft ruhig noch einmal eine Nacht über Eure endgültige Entscheidung. Kauft auf keinen Fall gleich ein Kleid, wenn Ihr Euch nicht 100% sicher seid.
  • Nehmt Euch viel Zeit für das probieren der Kleider, nichts ist schlechter als Hecktig und der Gedanke danach, dass man ja das und das und das noch fragen oder anziehen wollte.
  • Je mehr man sieht oder kennt, umso schwieriger fällt es einem, eine Entscheidung zu treffen.

Also, nehmt die Suche nach dem Brautkleid ernst, aber lasst sie bitte nicht so ausarten wie ich.

Im Endeffekt war ich super happy mit meiner Auswahl. Ich bin einfach nur froh, mich für mein Kleid entschieden zu haben und habe einen wunderschönen Tag darin verbracht.




Aktuell ist mein Hochzeitskleid in der Putzerei und kommt bald wieder zu mir nach Hause. Wenn sich jemand von Euch zufällig in mein Kleid verliebt hat und gerade auf der Suche nach einem ist, dem kann ich verraten: Ich will es demnächst mal verkaufen! Leider habe ich keinen Platz dafür und weiß auch nicht ob es in 30 Jahren noch irgendjemand anziehen möchte ;-) Bei Interesse schreibt mir einfach ein Mail!



Alles Liebe,
Eure Lisa



Info:
*Werbung / Ohne Auftrag / Alles selbst bezahlt

Alle Hochzeitsfotos: Tom Schuller Photography
Kleid: Steinecker, Randegg
Schleier: Willhaben.at
Schuhe: Neundlinger, St. Veit im Mühlkreis
Strumpfband: Von der Schwiegermama geliehen
Ohrringe: Morgengabe von meinem Ehemann
Make-Up & Haare: Lisa über CAMBIO

8 Kommentare:

  1. Ich finde mich in deinem Text so sehr wieder! Wirklich interessant zu lesen, dass es nicht nur mir so gegangen ist bei der Suche nach meinem Brautkleid. Ich habe meines dann auch geliebt und war sehr glücklich über meine Entscheidung. Schöner Beitrag, weiter so!

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  2. Anonym30.11.18

    Hast du eigentlich einen Reifrock getragen?

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    1. Ja habe ich, aber nur den "kleinsten" den es gegeben hat... ohne den wäre mein Kleid beim Gehen zwischen meine Beine gekommen ;-)

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  3. Anonym4.12.18

    Liebe Lisa
    Es war ein tolles Erlebnis mit dir Brautkleid zu schauen!
    Schon auf der Fahrt hin und zurück hatten wir riesen Spass.
    Danke das ich dabei sein durfte.
    Ich drück dich ganz fest.Bussal
    Mama

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  4. Anonym5.4.19

    Hallo Lisa!
    Super schöner Beitrag, sehr spannend,
    Werden noch weitere Hochzeitsbeiträge folgen?
    Lg Anna

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    1. Liebe Anna,

      der Plan war: JA!
      Aktuell schaut es zeitlich aber eher schlecht aus bei mir, bzw. fehlt mir noch immer die Motivation mich stundenlang vor den Laptop zu setzen, Fotos zu bearbeiten und interessante Texte für meine Leser vorzubereiten #sorry

      Wie lange meine Blogpause noch andauern wird, weiß ich leider nicht...

      GLG Lisa :-)

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